Der Begriff „Retrofit“ steht für LED-Leuchtmittel, die in bestehende Fassungen passen, wie E14, E27, GU10 oder GU5.3. Sie ermöglichen den einfachen Austausch alter Glüh- oder Halogenlampen durch moderne LED-Technik, ohne dass die Installation verändert werden muss.
Doch so praktisch Retrofit-Leuchtmittel auch sind, sie bringen einige technische Herausforderungen mit sich:
1. Integrierte Elektronik im Sockel
Jedes Retrofit-Leuchtmittel enthält ein kleines Netzteil (Treiber), das die Netzspannung (230 V oder 12 V) auf die für die LED-Chips benötigte Spannung und Stromstärke umwandelt. Diese Elektronik sitzt meist im Sockel, also genau dort, wo es am heißesten wird. Aus Platz- und Kostengründen werden hier oft günstige Bauteile verwendet, was die Lebensdauer deutlich verkürzt.
2. Probleme beim Dimmen
Die integrierte Elektronik muss mit dem verwendeten Dimmer harmonieren, was in der Praxis oft nicht zuverlässig funktioniert. Das führt zu:
- Flackern oder Brummen
- Nichtlineare Dimmkurven mit „Totzonen“, in denen sich die Helligkeit kaum verändert
- Eingeschränkter Dimmbereich, oft nur zwischen „halb hell“ und „ganz hell“
Das Zusammenspiel von Dimmer und Leuchtmittel ist schwer vorhersehbar. Hier hilft oft nur Ausprobieren.
3. Unterschiedliche Lichtfarben
Auch bei der Auswahl der LED-Chips wird häufig gespart. Die Folge: In einem 10er-Pack können Leuchtmittel mit sichtbar unterschiedlichen Farbtönen enthalten sein – von gelblich bis grünlich. Im selben Raum installiert, fällt das deutlich auf und wirkt unharmonisch.
Unser Tipp: Retrofit-Leuchtmittel sind eine praktische Lösung für bestehende Installationen, aber nicht immer die beste Wahl für anspruchsvolle Beleuchtung. Wer Wert auf gleichmäßiges Licht, zuverlässige Dimmung und lange Lebensdauer legt, sollte auf hochwertige Produkte achten oder über alternative LED-Systeme nachdenken.
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