Dimmen ist nicht gleich Dimmen - Qualitätsunterschiede

Wer seine Beleuchtung dimmen will, der wird zwangsläufig abwägen müssen, welche LED-Technik er verwendet, denn hier gibt es enorme Unterschiede im Dimmergebnis. Während Retrofit-LEDs sich sehr inkonsistent dimmen lassen, das Ergebnis vorher kaum abschätzbar ist und der Dimmbereich gefühlt nur zwischen halb und ganz hell liegt, mit Glück sogar ohne Brummen und Flackern, ist das Ergebnis mit Konstantspannungs- und Konstantstrom-LEDs viel besser und genügt selbst den höchsten Ansprüchen.

Die Retrofit-Technik hat immer das Problem, dass jeder Leuchtmittel ein eigenes Vorschaltgerät enthält, das von 230 Volt oder 12 V auf einen für die LED verträglichen Strom umwandelt. Der Dimmer selbst benötigt ebenfalls eine Elektronik, die die Phase an- oder abschneidet und dem Leuchtmittel somit weniger Strom zur Verfügung stellt. Damit muss das Leuchtmittel klarkommen und dies in eine gute Dimmung umsetzen können. Prinzipbedingt ist eine niedrige Dimmung so nicht wirklich möglich. Retrofit-Leuchtmittel haben in der Regel eine nonlineare Dimmkurve mit einer oder mehreren Totzonen, in denen keine Helligkeitsänderung zu erkennen ist, oft ist der Dimmbereich sehr eng gesteckt und schlecht justierbar, und das Leuchtmittel neigt am unteren Ende, bei ca. 25-50 % Helligkeit, zum Flackern. Insgesamt eigen sich diese Leuchtmittel also nur für schaltbare Beleuchtung oder den Einsatz in bereits vorhandenen Leuchten mit diesen Sockeln.

CC/CV-Systeme haben den Vorteil, dass sie sich per PWM mit sehr hohen Frequenzen flackerfrei bis auf 0,1 % der Helligkeit dimmen lassen. Das setzt eine gute Konstruktion der Leuchtmittel voraus, da auch hier noch eine kleine Schaltung den Chips vorgelagert ist, aber diese ist deutlich robuster als die bei Retrofit-LEDs und beeinflusst in der Regel das Dimmergebnis nicht. Lediglich bei billigen Spots kann es hier zu Problemen in der Dimmung kommen, wenn bei diesen Bauteilen gespart wurde. Die Dimmkurve ist hier im Übrigen ebenfalls deutlich besser. Sie hängt vom LED-Treiber (dem „Dimmer“) ab und ist entweder einstellbar oder oft schon voreingestellt, sodass das menschliche Auge eine gleichmäßige Helligkeitsänderung über den gesamten Dimmbereich wahrnimmt.